Synonyme: Schilcher (AT), Wildbacher (IT)
Anbaufläche in Österreich: 450 ha, 1,0%
Der blaue Wildbacher ist ein Heunisch-Sämling, nahe verwandt auch mit Blaufränkisch. Im Gegensatz zur sehr kleinen Anbaufläche – seine Heimat ist die Weststeiermark – steht der Bekanntheitsgrad des vorwiegend daraus gekelterten Schilchers. Dieser rosa bis zwiebelschalenfarbige Wein wird wie ein Rosé erzeugt. Rassige Säure sowie ein markantes Geruchs- und Geschmacksbild kennzeichnen den fruchtig-frischen, herzhaft robusten Wein, der auch als Aperitif sehr beliebt ist. Auf Gneis- und Schieferböden erreicht die Sorte ein unnachahmliches, grasig-würziges Bukett und eine zupackende Säure. Diese unbekümmerte, lebendige Art zeichnet den Schilcher besonders im Jahr nach der Lese aus. Mittlerweile sind vom Wildbacher auch abgerundetere Formen – sogar Prädikatsweine und Eiswein – sowie Rotweine mit kernigen Tanninen am Markt. Die eigenständige Sorte ist eine wahre Spielwiese für Produzenten, bis hin zu Frizzante, Sekt, Destillaten und Co.
Blatt: keilförmig, drei bis fünflappig, ebenes bis v-förmiges Profil, Hauptnerven grün, Zähne gerade bis rundgewölbt, Stielbucht offen mit v-förmiger Basis, Unterseite schwach behaart
Traube: kurz, dicht, kegelförmig, ein bis drei Flügel, Beitraube mittelgroß, häufig
Beere: rundlich, Gewicht sehr gering, Haut blauschwarz, Fruchtfleisch ungefärbt, Geschmack, neutral bis grasig
Austrieb: früh
Blüte: früh
Reifezeit: sehr spät
Quelle: ÖWM