Synonyme: Rotburger (AT), Zweigeltrebe (CZ, SK)
Anbauflächein Österreich: 6.476 ha, 14,1%
In den 1920er Jahren von seinem Namensgeber Professor Fritz Zweigelt aus Blaufränkisch und St. Laurent gekreuzt, schrieb die Sorte erst nach dem Krieg eine Erfolgsstory. Maßgeblich war, dass der Weinbaupionier Prof. Lenz Moser die Sorte in größerem Stil auspflanzte und auch weiterempfahl. Als meistverbreitete Rotweinrebe Österreichs – sie findet in allen Weinbaugebieten begünstigte Standorte – reicht ihr Spektrum von jung zu trinkenden, ohne Holz ausgebauten Weinen bis zu kraftvollen Gewächsen aus dem Barrique. Gerne wird die Rebsorte Zweigelt auch als Partner für Cuvées eingesetzt, gut verträgt sie sich mit den „Elternsorten“, aber auch mit Cabernet & Co.
Die fruchtig österreichische Variante des Zweigelt zeigt – speziell als Jungwein – viel Charme, duftet nach Kirschen, ist am Gaumen samtig rund und dezent würzig. Die kraftvoll internationlae Stillistik kennzeichnen Weichsel- und Beerenaromen, Fruchttiefe und deutlich mehr Gerbstoff, bei aller Komplexität bleiben die Weine stets harmonisch. Vor allem in Carnuntum und östlich des Neusiedlersees erreicht die Sorte aus alten Weingärten und bei entsprechendem Können der Winzer das Format großer Weine.
Blatt Zweigelt: kreisförmig bis fünfeckig, drei bis fünflappig, ebenes Profil, Zähne gerade bis rundgewölbt, Stielbucht wenig offen mit u-förmiger Basis, Unterseite schwach behaart
Traube Zweigelt: mittelgroß, dicht, zylindrisch, ein bis drei Flügel, Beitraube mittelgroß
Beere: rundlich, Gewicht gering, Haut blauschwarz, Fruchtfleisch ungefärbt
Austrieb: früh
Blüte: früh bis mittel
Reifezeit: mittel
Besonderheiten: neigt bei Kalimangel und Überbelastung zur Traubenwelke
Quelle: ÖWM