Südöstlich der Bundeshauptstadt Wien ist der fast ungebremste Einfluss des warmen pannonischen Klimas prägend für den Charakter der Weine. Der im Gegensatz zu allen anderen Gebieten in der Regel vollere Körper ist das gemeinsame Charakteristikum der Weine von Carnuntum, der Thermenregion und des Burgenlandes. In diesem Großraum liegt auch Österreichs Kernkompetenz bei Rotwein. Der vollmundige Zweigelt dominiert von Carnuntum bis in den Seewinkel.
Der samtige Sankt Laurent kristallisiert sich im Steinfeld der Thermenregion als Idealsorte mit typischer Weichselnase heraus. Das Mittelburgenland hat sich als Kompetenzzentrum in Sachen Blaufränkisch als eigenes DAC Gebiet konstituiert. Auf den teils lehmigen Böden entwickelt die Sorte das einzigartige Waldbeerenbukett, das am Eisenberg im Süden bereits einen Hauch steirischer Frische verspüren lässt. Ein ganz anderer, mineralisch tanninreicher Blaufränkischtyp wächst im Hügelland am Westufer des Neusiedlersees bis hinauf zum Spitzerberg im Gebiet von Carnuntum. Von den kühleren Lagen des kalkreichen Leithabergs kommen vor allem große Weißburgunder und Chardonnays mit raffiniert vielschichtigem Bukett.
Auch an den Hängen des Wienerwaldes um Gumpoldskirchen blüht die traditionsreiche Weißkompetenz mit den autochthonen Sortenraritäten Zierfandler und Rotgipfler neu auf. Die hohe Luftfeuchtigkeit im Seewinkel mit seinen unzähligen Lacken begünstigt die Bildung der Edelfäule (Botrytis cinerea) und damit die Produktion von Weltklasse Prädikatsweinen bis hin zur hochkonzentrierten Trockenbeerenauslese. Große Süßweine gibt es aber auch auf der anderen Seite des Sees mit dem historischen Ruster Ausbruch als Flaggschiff. Quelle: ÖWM