Die autochthone Rebsorte nimmt eine besondere Stellung innerhalb der Veltliner Familie ein, man denke beispielsweise an ihre Rolle als Kreuzungspartner bei Neuburger, Zierfandler oder Rotgipfler. Die Verbreitung beschränkt sich allerdings auf wenige Weinbaugebiete in Niederösterreich: Man findet sie vor allem am Wagram, aber auch im Kamptal und Kremstal, vereinzelt noch im Weinviertel und in Wien.
Um gute Qualitäten zu erreichen, ist rigorose Ertragsbeschränkung im Weingarten notwendig. Dann aber bringen die fruchtbaren Reben sehr eigenständige und elegante Weine mit feinwürziger Aromatik und enormem Entwicklungspotenzial, wobei ein kräftiger Alkoholgehalt nicht selten ist. Sortentypisch sind zarte Rosinen und Honigtöne, das Geschmacksbild des Roten Veltliners ist extraktreich und füllig, doch immer agil durch eine belebende Säurestruktur.
Blatt: fünfeckig, fünflappig, gewelltes Profil, Hauptnerven bis zur ersten Adernverzweigung rot, Zähne gerade bis rundgewölbt, Stielbucht offen mit v-oder klammerförmiger Basis, Unterseite mitteldicht behaart
Traube: mittelgroß, sehr dicht, kegelförmig, ein bis drei Flügel, Beitraube fehlend oder klein
Beere: oval, Gewicht gering, Haut rosarot, Fruchtfleisch ungefärbt