Das kleinste Weinbaugebiet der Steiermark ist ein uraltes Weinland, in dem schon Illyrer, Kelten und später Römer Weinreben kultivierten. Die Weingärten ziehen sich in einem schmalen, langen Band bis zu 600 Meter Seehöhe an den Ausläufern der Koralpe und des Reinischkogels nach Süden bis zur slowenischen Grenze.
Diese besondere Topografie bedingt tagsüber starke Erwärmung und schützt vor rauen Winden. Steile Hänge mit malerischen kleinen Kellerstöckeln sind zu überwinden, tiefe Täler zu durchqueren auf dem Weg von Ligist im Norden über St. Stefan ob Stainz bis nach Deutschlandsberg und Eibiswald. Abstecher in Weinorte wie Greisdorf, Gundersdorf, Wildbach oder Wies bringen überraschende Perspektiven – beim Panorama ebenso wie beim Wein. Ungewöhnlich sind auch die Bodenbeschaffenheit des Gebietes, mit vorwiegend Gneis-und Schieferurgestein, sowie das so genannte illyrische Klima, mit südeuropäisch-mediterranen Einflüssen und relativ hohen Niederschlägen.
Das Zusammenspiel all dieser Eigenheiten erklärt auch die Einzigartigkeit des Weintyps, der hier auf Schritt und Tritt begegnet. Die Weststeiermark ist das klassische Schilcherland, denn auf dem Großteil der Rebfläche wächst Blauer Wildbacher, eine uralte Rebsorte, die als Grundlage für den rosafarbenen Wein dient, der eine beinahe unglaubliche Erfolgsgeschichte erlebt hat. Ursprünglich ein rustikaler Bauernwein mit aggressiver Säure, verwandelte er sich durch kontinuierliche Qualitätsverbesserungen unter den Händen ambitionierter Winzer zu einem begehrten Getränk: vom frisch-fruchtigen Aperitif bis hin zu raffiniertenSüßweinen. Nicht zu unterschätzen sind auch die seltenen roten Varianten, die mit ihrer individuellen Stilistik eine Bereicherung auf dem Sektor Terroir-Wein in Österreich darstellen.
Für den Weintourismus ist der Schilcher ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Dieser unverwechselbare Weincharakter ist ein authentischer Botschafter für eine der unberührtesten und landschaftlich reizvollsten Weinlandschaften Europas. Quelle: ÖWM