Blauburgunder
Anbaufläche in Österreich: 649 ha, 1,4%
Die Burgundersorten leiten sich von einer Kreuzung
Schwarzriesling x Traminer
ab. Die Aufspaltung der Beerenfarben (Blauer, Grauer, Weißer Burgunder
) hat einen genetischen Hintergrund. Der Blaue Burgunder kann auf idealem Standort, bei hoher Reife
und gekonnter Vinifikation
hochwertige, lagerfähige Weine hervorbringen, auch wenn die sensible Sorte im Weingarten und im Keller
eine Herausforderung darstellt.
Charakteristisch ist eine nicht sehr dunkle Farbe. Der typische Duft
ist eher dezent
, mit einem Aromenspektrum, das je nach Terroir und Ausbau
von Erdbeere oder Himbeere über Weichseln bis hin zu Dörrpflaumen reicht und oft von einer feinen Mandel-Marzipan-Note begleitet wird. Am Gaumen eigenständig, elegant
und mit feiner Säure
, bringt die Sorte eher wenig Tannin. Stets elegant und lebhaft, manchmal fordernd, wirkt Burgunder oft schlank
, was man nicht unterschätzen sollte, besonders in Sachen Lagerkapazität.
Die Klassiker der Sorte kommen aus Burgund, aber auch in Deutschland, Oregon und Neuseeland gibt es eine Pinot Noir-Kompetenz. In Österreich verzeichnet die Sorte in vielen Weinbaugebieten einen gewissen Aufschwung mit einigen großartigen Beispielen. Das letzte Potenzial ist dabei sicherlich noch nicht ausgeschöpft, und man darf gespannt sein, welche Terroirs in Zukunft die besten Resultate liefern.
Blatt Blauburgunder: fünfeckig, drei- bis fünflappig, ebenes Profil, Hauptnerven grün
, Stielbucht etwas überlappend, Unterseite schwach behaart
Traube Blauburgunder: bis kurz dicht bis sehr dicht (lockerbeerige Genotypen konnten im Rahmen der Klonenzüchtung selektioniert werden), zylindrisch, ein bis drei Flügel, Beitraube klein
Beere Blauburgunder: rundlich bis oval, Gewicht sehr gering, Haut blauschwarz, Fruchtfleisch ungefärbt
Austrieb: mittel
Blüte: früh bis mittel
Reifezeit: mittel bis spät
Quelle: ÖWM