Chardonnay aus Österreich
Synonyme: Morillon, Feinburgunder (AT), Pinot Chardonnay (FR)
Anbaufläche (gemeinsam mit Weißburgunder): 1.431 ha, 3,1%
In den letzten Jahren hat sich der Chardonnay über alle Weinbaugebiete verbreitet. In der Steiermark wird die Bezeichnung „Morillon“ traditioneller Weise als Synonym für den Chardonnay verwendet. Allerdings gibt es in Deutschland eine Burgunder-Spielart namens Morillon, die mit dem Chardonnay zwar verwandt, aber nicht ident ist. Im Ausbau sind zwei Stilrichtungen zu bemerken: klassisch im Stahltank mit betonter Frucht und anregender Säure, oft auch mit vegetabiler Ergänzung; nach internationalem Zuschnitt mit biologischem Säureabbau und Reife im Barrique.
Beim klassischen Chardonnay dominiert die Frucht (Apfel, etwas Quitte, auch Exotik) in Verbindung mit einer eleganten Würze (Wiesenblumen, aber auch Nüsse und Mineralik). Im kleinen Holzfass ausgebaut, treten buttrig-röstige, extraktreiche Noten auf, mit Weißbrot, Dörrobst und Rosinen. Dazwischen liegen interessante Varianten, die „österreichische“ Frucht mit internationaler Stilistik bestens vereinen und auch bei hoher Reife angenehme Säure aufweisen. Das wichtigste Merkmal eines großen Chardonnays ist seine Komplexität, die nur in besonderen Lagen mit kalkreichen, mineralischen Böden entsteht. Die besten Vertreter dieser komplexen Chardonnays wachsen im Nordburgenland (Leithaberg DAC) und in der Steiermark, aber auch in einzelnen Lagen Niederösterreich und Wiens.
Blatt: kreis bis keilförmig, fünflappig, ebenes Profil (Morillon: nach oben eingerollt), Hauptnerven grün (Morillon: im Stielansatz gerötet), Stielbucht offen bis wenig offen, Unterseite schwach behaart
Traube: kurz, dicht, kegelförmig, ein bis drei Flügel, Beitraube bis mittelgroß
Beere: rundlich, Gewicht sehr gering, Haut gelbgrün, Fruchtfleisch ungefärbt
Austrieb: mittel bis spät Blüte: früh bis mittel Reifezeit: mittel
Quelle: ÖWM |